Selten hören wir Nachrichten aus der schwer zugänglichen Wüstenstadt Zischlas, in der mehr als 200.000 Echsenmenschen leben.
Umso erschütternder sind die uns erreichenden Berichte über schwere Unruhen aus der Hauptstadt des Wüstenreiches der Echsenmenschen.
Anlass war wohl die Erhöhung der Preise für Kaktusfrüchte, dem Hauptnahrungsmittel der Echsenmenschen. Nachdem im dritten Jahr in Folge die Kaktusfrüchteernte weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, gab Farohif VII die Preise frei, um dem finanziellen Druck von den Früchtesammlern zu nehmen, die schon seit Beginn der Erntekrise immer weniger Einkommen hatten.
Ausgemergelte Echsenmenschen waren in den letzten zwei Jahren ein immer geläufigeres Bild in den Straßen von Zischlas gewesen.
Unsere Nachrichtenquelle vor Ort, die Halbelbin Altea von Severen, schickte uns per magischer Taube einen erschütternden Bericht von Hunderten von Toten und Fällen von Kannibalismus. Das verwundert umso mehr, als die Echsenmenschen als friedliches und freundliches Volk gelten.
König Farohif VII nahm nach diesem plötzlichen Gewaltausbruch die Freigabe der Preise für Kaktusfrüchte wieder zurück.
Es wurde ein Auftrag an die Magiergilde von Zischlas vergeben, einen Zauberspruch zur magischen Erschaffung von Kaktusfrüchten zu entwickeln ähnlich den Zaubersprüchen Erschaffen von Brot und Milch und Erschaffen von Honig und Butter. Auch an die Verwandlung von Äpfeln zu Kaktusfrüchten oder Ähnliches wurde ein Forschungsauftrag vergeben.
Die Magiergilde hielt sich bedeckt, bis wann man einen Zauberspruch in dieser Richtung entwickeln kann. Aus eingeweihten Kreisen wird mit einer Forschungs- und Erprobungsdauer von mindestens zwei Jahren ausgegangen, was für die derzeitige Lage erheblich zu lange ist.
Aus gut unterrichteten Kreisen wurde denn auch hinter vorgehaltener Hand geäußert, dass diese Forschungsaufträge auch nur ein Ablenkungs- und Beschwichtigungsmanöver seitens des Echsenkönigs sei, um den Druck aus der derzeitig angespannten Lage zu lassen.