Ja wer hätte das gedacht: die heutige Reportage geht um den Totengräber Onkel Ben vom Zentralfriedhof. Totengräber? Was soll daran besonderes sein?

Nun, Onkel Ben arbeitet hier schon seit 450 Jahren! Nein; er ist kein Elb, nein er ist kein Zwerg oder  eine sonstige langlebige Kreatur; er ist ein Ghoul!

Aufgrund des Abkommens  vor 500 Jahren über die Legalität von Untoten in Magnora, konnte Onkel Ben sich diesen wunderbaren Job beim Zentralfriedhof sichern.

Gestorben wird immer und er als Untoter passt auf die anderen Toten auf, dass sie nicht zu Untoten werden!

Denn schon öfter ist ein Beschwörer oder Zaubereradept auf den Friedhof geschlichen, um heimlich Tote zu Untoten zu erwecken.

Und so ist es einer der Aufgaben als nie schlafen müssender Untoter Ghoul, den Friedhof zu bewachen und Alarm zu schlagen. Natürlich kann er nichts gegen Beschwörer oder Zauberer ausrichten, aber er kann Hilfe rufen – und das ziemlich effektiv!

Auch die Ernährungsgewohnheiten eines Ghouls, der von lange verrotteten alten Knochen lebt, spielen ihm in seiner Funktion in die Karten, denn er darf nach 50 Jahren Liegezeit die alten Knochen von aufzulösenden Gräbern vernaschen. Und davon kann er gut leben!

Anders wie normale Untote müssen Ghoule sich ernähren und sie leben von alten Knochen.

Stolz zeigte er uns von Magnora Morgen seine Speisekammer: da liegen sorgfältig gestapelt Ellen, Speichen und Oberschenkelknochen. Die Mark führenden Knochen bilden sozusagen das Fundament der Ghoul-Küche. Kleinere Knochen wie Fingerknochen und Zehenknöchelchen bilden die Imbisse für Zwischendurch, während Schädelknochen und Rückgrate als Beilage fungieren.

Als Delikatesse gelten die Knochen von Elben und Gestaltwandlern. Ihre magischen Einlagerungen werden von den Ghoulen wie für Menschen exotische Gewürze wahrgenommen. Entsprechend werden diese Knochen fein gemahlen und nur in winzigen Mengen beigemischt – sind sie doch auch sonst nur sehr schwer zu bekommen.

Nicht jeder Zeitgenosse kann mit der Vorstellung gut umgehen, dass irgendwann Onkel Ben seine Knochen vernascht. Neben Anfeindungen und Schmähungen gibt es immer wieder tätliche Übergriffe auf den uralten Totengräber. Zwar bleiben bei einem Ghoul keine sichtbaren Narben, doch diejenigen im Gedächtnis machen dem Untoten manchmal die Tage schwer.

Grüßen Sie doch dieses wunderbare Wesen, wenn er abends aus seinen Katakomben herauskommt und seinem Tagwerk nachgeht.

Seine Arbeit ist ein wichtiger Beitrag zum sozial-hygienischen Geist unserer Millionenstadt.