Im Nordosten der Großen Ebene, am Ufer des Taroin, der den großen Spiegelsee mit seinem Wasser speist, liegt nicht weit weg von den Wäldern der Dunkelheit die freie Wehrstadt Berona.

Wer die Wälder der Dunkelheit bereisen will, muss zu seinem Pech von Berona aus starten – sofern er kein Wolfer ist, die den Nordosten der Wälder beherrschen.

Der Reisende hat deshalb Pech mit Berona, denn es ist die Stadt der Diebe – weithin dafür bekannt.

Nicht nur steht hier der Haupttempel des Diebesgottes Lakisch, sondern auch der Haupttempel des Gottes für Verrat, List und Betrug, Lokano.

Dass es in einer Stadt mit solchen Haupttempeln nicht mit rechten Dingen zugeht, ist also zu erwarten. Aber sie ist die einzige menschliche Enklave im Nordosten der Großen Ebene.

Wenn man die Stadt betritt – nachdem einen ein fürstliches Eintrittsgeld von der Stadtwache abgeknöpft worden ist – weht einem sofort der Geruch von Abfall und Kloake entgegen. Die Stadt ist vor allem eines: schmutzig. Unrat, wohin man nur schaut.

Und die Tücher vor der Nase machen uns sofort als Fremde in dieser Stadt kenntlich, was einige, negative Begleiterscheinungen hat. Wir haben es nicht bis zum ersten Gasthof geschafft, bevor mein Begleiter, der Söldner Ferron, nicht um seinen Münzbeutel erleichtert wurde.

Dass es hier überhaupt ein einigermaßen funktionierendes Gemeinwesen gibt, ist der harten Hand des Grafen Palyx zu verdanken, der den Richtplatz täglich mit zehn Hingerichteten am Galgen schmückt (eine weitere Quelle des Gestanks …).

Selbst in Lokanos Haupttempel waren wir nicht sicher. Drinnen bedrängte uns eine aggressive Meute Jugendlicher, die uns 5 Goldstücke abpressten, damit sie uns in Ruhe ließen.

Allerdings entschädigte das Innere des Tempels für die Mühsal unseres Besuches:

Meisterhafte Illusionen, die jeden Monat neu gewebt werden, entführen den Besucher in unbekannte Welten innerhalb der Tempelmauern. Selbst nach drei Stunden Begehung fanden wir immer noch versteckte Winkel und Ecken, die mit ihren Wundern aufwarteten.

Ein Teil war den nahegelegenen Wäldern der Dunkelheit nachempfunden und wir verstanden so langsam, warum trotzdem Reisende in Berona Rast machten, um von hier aus die gefahrvolle Reise zu den Wäldern zu beginnen.

Für mich wird Berona jedoch immer die Stadt der Diebe und des Gestanks bleiben. Aber am Besten bilden Sie sich selbst ein Urteil …